Ergebnisse zum Lebensmittelverzehr der Nationalen Verzehrstudie II (NVS II)

Der Lebensmittelverzehr der NVS-Teilnehmer basiert auf 15371 sorgfältig kontrollierten Interviews der Diet-History-Methode aus dem Zeitraum 03.11.2005 bis 30.11.2006.:

Kernaussagen

Lebensmittelverzehr

Lebensmittelgruppen

  • Die DGE-Empfehlungen für den Gemüseverzehr von 400 g/Tag unterschreiten 87,4% der Befragten.
  • 59% der Befragten erreichen nicht die Empfehlung zum Obstverzehr der DGE von 250 g/Tag. Wenn eine Portion Obst durch Obstsaft/Nektar ersetzt wird, liegen immer noch 43% der Befragten unter der Empfehlung, d.h. es wird immer noch zu wenig Obst gegessen.
  • 16% der Studienteilnehmer haben in den letzten 4 Wochen vor der Befragung keinen Fisch bzw. keine Fischgerichte verzehrt.
  • Die Empfehlungen der DGE zur Flüssigkeitszufuhr von 1,5 l werden von beiden Geschlechtern mehr als erreicht. Positiv dabei ist, dass Wasser etwa die Hälfte des Getränkeverzehrs ausmacht.
  • Bei den alkoholfreien Getränken ist besonders das Trinken von zuckerreichen Limonaden in der unteren Schicht 3-4-mal höher als bei Personen in der Oberschicht.

Nährstoffzufuhr

Energie und Hauptnährstoffe

  • Die Energiezufuhr liegt im Bereich des Richtwertes für die Energiezufuhr bei niedriger körperlicher Aktivität.
  • Die Zufuhr an Ballaststoffen liegt unterhalb des Richtwertes für die Ballaststoffzufuhr von mindestens 30 g/Tag.
  • Der Anteil von Fett an der Energiezufuhr liegt oberhalb des Richtwertes von 30%.

Vitamine

  • Bei den meisten Vitaminen entspricht die Zufuhr den Referenzwerten für die Nährstoffzufuhr, deutlich darunter liegt die Zufuhr bei dem B-Vitamin Folsäure und Vitamin D.
  • 79% der Männer und 86% der Frauen unterschreiten die Empfehlung für die Folsäure-Zufuhr.  Die Anteile steigen mit zunehmendem Alter.
  • 82% der Männer und 91% der Frauen unterschreiten die Empfehlung für die Vitamin D-Zufuhr.  In besonderem Ausmaß trifft dies auf junge Erwachsene und Senioren zu.

Mineralstoffe

  • Die Zufuhr der Mineralstoffe Natrium, Kalium, Magnesium und Zink liegt über den Referenzwerten für die Nährstoffzufuhr.
  • Ein Risikonährstoff in der deutschen Bevölkerung ist Jod. Wenn kein Jodiertes Salz verwendet wird, 96% der Männer und 97% der Frauen erreichen nicht die Empfehlung für die Jodzufuhr. Unter Verwendung von jodiertem Speisesalz würden nur noch 28% der Männer und 53% der Frauen unter der Empfehlung von Jodzufuhr liegen.
  • Bei Frauen im gebärfähigen Alter ist zusätzlich die Eisenzufuhr problematisch. > 75% der Frauen unterschreiten in diesem Alter die Empfehlung für die Eisenzufuhr.
  • Ein weiterer kritischer Nährstoff ist Calcium. Von den weiblichen Jugendlichen (14-18 Jahre) unterschreiten 74% die Empfehlung für die Calciumzufuhr, bei den älteren Männern und Frauen (65-80 Jahre) sind es 61% bzw. 65%.

Supplemente (Nahrungsergänzungsmittel)

  • Bei den Personen, die Supplemente einnehmen, werden die Referenzwerte für die Nährstoffzufuhr im Median durch Supplementierung bei Vitamin D erreicht und bei Vitamin B1 (Thiamin), B2 (Riboflavin), B3 (Niacin) und B6 und überschritten.
  • Nicht erreicht werden die Referenzwerte allein durch Supplementierung in Bezug auf die Vitamine A, E, B12, C und Folsäure sowie die Mineralstoffe.
  • Nahrungsergänzungsmittel werden häufiger von Frauen als von Männern eingenommen (60,2% Frauen und 39,8% Männer).
  • In der Altersgruppe von 35-50 Jahren supplementieren Männer und Frauen am häufigsten.
  • Bei den Verwendern von Supplementen sinken die Anteile an Personen, die die Referenzwerte für die Nährstoffzufuhr nicht erreichen, bei Vitamin D, E, C, Folsäure, Calcium und Magnesium unter Berücksichtigung der Supplementeinnahme um 6-25% ab.
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